CROSSCAMP Explorer Domink Wierl reiste zusammen mit einem Freund vom Süden Deutschlands aus bis ans Nordkap – und wieder zurück. Der 29-jährige Fotograf und Designer aus Fürstenfeldbruck hatte dafür lediglich drei Wochen Zeit. Es galt also, ordentlich Strecke zurückzulegen. Was die beiden so erlebt haben und weshalb eine Standheizung im hohen Norden zu jeder Jahreszeit Gold wert ist, lest ihr im spannenden Interview:
Ich fotografiere schon ewig. Bevor ich angefangen habe, mir Landschaften und Outdoor-Szenen vor die Linse zu nehmen, war ich sehr lange im Skateboarding-Bereich tätig. So richtig mit Landschaftsfotos habe ich 2017 begonnen. Ich habe es schon immer geliebt, einen gewissen Moment einzufangen und fand es dann irgendwie schade, dass nur ich die Ergebnisse sehe.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass ich mich nach dem Fotografieren zu wenig mit meinen Fotos beschäftige. Deswegen habe ich den Instagram Account erstellt. Seitdem setze ich mich viel stärker mit fotografischen Aufnahmen auseinander und bekomme zudem direktes Feedback.
Ich war mit meinem Kumpel Christoph unterwegs. Wir kennen uns seit der 5. Klasse und da wir so ziemlich die gleichen Interessen haben, war schnell klar, dass er dabei sein muss bei unserem Camping Trip durch Schweden und Norwegen.
Ich find's super, so unabhängig zu sein. Es stresst mich total, wenn man nur mit dem Auto unterwegs ist und untertags noch nicht weiß, wo man schlafen soll. In einem Camper habe ich die Sorge nicht und weiß ja, dass ich immer mein Bett dabeihabe. Egal wo das dann stehen wird!
Ich war jetzt schon drei Mal in Norwegen und bin immer wieder begeistert. Die Landschaft ist einzigartig, aber auch das ganze Leben dort ist einfach ein komplett anderes. Mich zieht es immer wieder dorthin.
Wir sind an nur einem Tag von München bis gut in die Mitte von Dänemark gekommen, haben dort eine Nacht geschlafen und dann am nächsten Tag die Fähre von Hirtshals nach Norwegen genommen.
Wir hatten uns gut vorbereitet und konnten mit dem Impfzertifikat nach Norwegen einreisen. Dort angekommen ging es direkt nach Oslo. Wir haben die Stadt ein bisschen zu Fuß und mit dem CROSSCAMP erkundet und sind dann wieder ein Stück herausgefahren, um zu übernachten.
Die nächsten Tage haben wir möglichst viel Strecke in Schweden zurückgelegt, um noch viel vom nördlichen Teil Norwegens zu haben. Schweden ist natürlich auch sehr schön, allerdings sind drei Wochen einfach zu wenig Zeit für einen Camping-Urlaub in beiden Ländern.
An solchen Tagen ist es gut, sich irgendwann einen Spot zum Übernachten mit der App “Park4Night” zu suchen. Das funktioniert in Schweden und Norwegen reibungslos. Allerdings haben wir zwischendurch einen Stopp auf einem Campingplatz eingelegt, um duschen zu können.
Nach einer Nacht in Schweden haben wir am Abend von Tag 4 Finnland erreicht. Das stand zwar eigentlich nicht auf dem Plan, aber es lag auf dem Weg Richtung Lyngen Alpen. Die Nacht war so klar! Ich habe noch nie so viele Sterne gesehen, die bis zum Horizont reichen. Sie war aber leider deswegen auch genauso kalt und ich war super happy über die Standheizung in unserem CROSSCAMP. So war es auch im Dachzelt echt warm.
Am nächsten Tag haben wir nur schnell gefrühstückt und sind Richtung Lyngen Alpen aufgebrochen. Dort angekommen ging es endlich auf die erste richtige Wanderung. Wir wollten den Blåvatnet erkunden, ein See, der so ziemlich das blauste ist, was ich jemals gesehen habe.
Die Wanderung war easy. Perfekt also, um in Stimmung zu kommen. Hier haben wir uns dann auch entschieden, dass wir – wenn wir schon mal hier sind – noch bis zum Nordkap fahren. Es war alles ein bisschen spontan, aber das macht das Vanlife ja auch aus.
Die nächsten Ziele nach dem Nordkap waren dann: Tromsø und die umliegenden kleinen Inseln, auf denen man übrigens auch eindrucksvolle Wanderungen machen und Nordlichter sehen kann. Sie liegen einfach nochmal weiter im Norden als die Lofoten.
Weiter ging es nach Senja und zum Abschluss auf die Lofoten. Auf Senja habe ich mich fast am meisten gefreut. Hier hatten wir eine Wanderung geplant, die wir schon seit Jahren machen wollten, aber bisher nie geschafft haben. Die Strecke ist nämlich recht weit und es gibt keine Markierungen.
Außerdem mag ich Senja, weil es deutlich weniger Dörfer gibt als auf den Lofoten und dadurch auch weniger Tourismus. Es gibt ein paar perfekte Spots zum Übernachten direkt am Strand und die Wanderungen sind alle unvergesslich schön. Nach ein paar Tagen Wandern auf Senja mussten wir aber leider schon weiter Richtung Lofoten.
Die Zeit vergeht doch immer sehr schnell, wenn man auch noch einrechnet, dass man (wenn man sehr schnell vorankommt) mindestens drei Tage zurück nach München braucht. Die Lofoten sind aber immer wieder eine Reise wert! Auch hier wollten wir diesmal einige Wanderungen machen.
Leider hat dort das Wetter dann gar nicht mehr mitgespielt und wir haben ein paar Tage in einer Unterkunft verbracht. Auch gut, weil wir dadurch ein bisschen runterkommen und auch mal Wäsche waschen konnten. Nachdem das Regentief (mit starkem Sturm und bis zu 100 km/h Böen) dann abgezogen war, standen ein paar echt schöne Wanderungen an, wir haben uns mit unserem Kumpel Leo getroffen und einfach noch den Rest vom Trip genossen.
Am meisten überrascht war ich von den Nordlichtern kurz hinter Tromsø, damit hätte ich an dem Tag gar nicht gerechnet. Am besten gefallen ist aber schwer, ich finde den Norden immer cool, sei es nur eine verlassene Tankstelle irgendwo im nirgendwo in Schweden. Aber müsste ich mich festlegen, würde ich Senja sagen.
Ich folge Leo schon ewig auf Instagram und man hat halt immer so bisschen geschrieben. Ich habe dann in seiner Story gesehen, dass er auch mit einem CROSSCAMP auf den Lofoten ist. Ich dachte, es wäre eigentlich eine lustige Idee, wenn wir uns treffen und die Camper zusammen shooten. Leo hatte auch Lust darauf und so waren wir ein paar Mal zusammen unterwegs – und konnten auch das ein oder andere Foto von den Vans machen.
Das Wetter war gefühlt jede Stunde anders: Wir hatten teils fast Schnee, es war oft extrem windig, es hat geregnet und war natürlich auch echt immer sehr kühl. Der CROSSCAMP hat uns echt in jeder Wetterlage warmgehalten und die Standheizung war ein Segen!
Das hat sich ein bisschen tricky gestaltet: Wir hatten zwar nicht so viel Zeug dabei, aber irgendwie war es für 3 Wochen und 2 Personen dann doch viel, sodass wir innen nicht mehr soooo viel Platz hatten zum Kochen. Draußen zu kochen war leider aufgrund der Temperatur und des Windes unmöglich.
Also haben wir unseren Kocher genommen und es uns im CROSSCAMP Innenraum gemütlich gemacht. Ist zwar etwas eng, aber im Camping-Urlaub ist nichts unmöglich.
Um ein bisschen Privatsphäre zu haben, haben wir beschlossen, dass immer einer oben im Schlafdach schläft und einer unten. So konnte man am Abend ein bisschen auf TikTok oder YouTube abhängen und entspannen. (Ja, in Norwegen und Schweden hat man wirklich überall ein super Datennetz!)
Ich fand das eingebaute Lichtkonzept sehr angenehm. Das Licht war schön gleichmäßig verteilt. Habe ich schon gesagt, dass die Standheizung super war? (lacht)
Wir haben mehr oder weniger vor Ort geplant, was aufgrund unserer Ortskenntnis einfach umsetzbar war. Immerhin sind wir bereits erprobte Norwegen-Abenteurer – waren wir doch schon dreimal auf Camping-Urlaub in Norwegen.
Ja! (Sorry Christoph). Christoph hat in einem Supermarkt nach einem Getränk gesucht, dass nicht so süß ist. Für die, die es nicht wissen: In skandinavischen Ländern ist gern alles viel süßer als bei uns. Also hat er etwas genommen, wo "Zero" und ohne zusätzliche Farbstoffe draufstand, hat sich also ganz gut angehört. Ich fand es zwar komisch, dass das nicht bei den normalen Getränken stand, aber mehr habe ich mir da auch nicht gedacht. Christoph hat es dann getrunken und hat gemeint, dass es so extrem süß ist. Auch hier habe ich mir nichts gedacht, denn man kennt es ja so aus Norwegen. Also hat er ca. die halbe Flasche (ich glaube, es waren 750 ml) in eine Flasche Wasser gekippt und es war immer noch zu süß. Turns out: Es war einfach Sirup! Er hat einfach einen halben Tag fast puren Sirup getrunken – sehr lustig!
Grundsätzlich umfasst das sogenannte "Jedermannsrecht", wie ihr es vielleicht auch aus Schweden kennt, nur nicht-motorisierte Fahrzeuge. Mit dem Zelt dürfte man also beispielsweise fast überall übernachten.
Alle Wildcamping-Fans dürfen sich jetzt aber trotzdem freuen: Auch mit dem Auto ist campen außerhalb von Stellplätzen und Campingplätzen in Norwegen zumindest toleriert. Allerdings nur für 2 Tage! Und es wird darum gebeten, Anwohner und vor allem die Natur zu respektieren. Müll liegen zu lassen und Ähnliches ist tabu, aber das erklärt sich von selbst. Außerdem sollte man den Stellplatz in der Natur auch wirklich nur zum Übernachten nutzen und beispielsweise auf Markisen, Teppiche etc. verzichten. Wenn sich daran alle halten, ist Wildcampen in Norwegen auch weiterhin möglich. Verbote vor Ort sollten unbedingt beachtet werden und offroad fahren ist in Norwegen strengstens verboten (und da gilt schon die Wiese neben dem Weg!).
Wie Dominik im Interview schon sagt, muss man für die Camping-Reise der beiden einiges an Fahrzeit in Kauf nehmen und Länder wie Dänemark, Schweden und Finnland nur streifen, um ausreichend Zeit für Nord-Norwegen zu haben. Um alle Länder zu besichtigen, reichen 3 Wochen aber auf jeden Fall nicht aus. Unser Tipp: Camping bedeutet auch Entschleunigung. Nehmt euch lieber eine weniger große Strecke vor und plant Zeit für spontane Ausflüge und Stopps ein.
Nordlichter lassen sich selbst im hohen Norden am besten zwischen September und März beobachten. Dann hat man die beste Chance auf die passenden Wetter- und Lichtverhältnisse. In Norwegen ist die Aktivität der Nordlichter in Tromsø, nördlich des Polarkreises am größten. Im dortigen Universtätsmuseum kann man sich außerdem über die Entstehung der magischen Lichter schlaumachen. Aber auch im Rest von Nordnorwegen stehen die Chancen gut, denn der Nordlicht-Gürtel verläuft über die Lofoten, entlang der Küste über Tromsø bis herauf zum Nordkap.
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